Eines schon am Anfang: Es gibt kein Patent fürs Glücklichsein!
Aber es gibt Zugänge, die so vielfältig sind, wie es Individuen gibt. Ein jeder/eine jede von uns ist auf der Suche nach Glück. Und oft tut es einfach gut, darüber nur zu reden – und vielleicht auch offener zu werden, seiner Umwelt gegenüber.
Aber lassen Sie mich einfach mal reflektieren, was mir kürzlich an einem Morgen im Novembernebel so zum Thema Glück durch den Kopf gegangen ist:
Der Mensch will glücklich sein, das sagt ihm sein ureigenster Instinkt. Wer Unterstützung nötig hat, kann sich in unserer Zeit unzähliger Ratgeber-Bücher bedienen oder besser gleich einen Personal Coach, Therapeuten oder Schamanen zu Rate ziehen.
Aber welches Glück soll es eigentlich sein? Die Abwesenheit von Schmerz & Hunger oder einfach die stoische Seelenruhe, wie es die alten Philosophen meinten?
Oder findet man bei den Religionen das Glück, das meist erst im Jenseits kommt, nach schweren irdischen Prüfungen oder der zigfachen Wiedergeburt? Und wenn dann das am Ende alles nicht stimmt?
Das Glück ist also eh schon so schwer zu definieren, und jetzt wird es auch noch naturwissenschaftlich gemessen, nämlich im „World Happiness Report”, der so ungefähr der BMI (Body Mass Index) für Glück sein soll. Aber lässt sich Glück in festgelegte Normen pressen? Geht’s mir gut, weil mein Land Österreich da heuer immerhin auf Platz 11 liegt? Und geht’s mir schlecht, weil ich bei der für mich tollsten Frau nur zwölf Punkte bei Parship erziele? Schmeckt mir der Wein nur, weil er bei Falstaff punktet, das Essen nur in einem Haubenlokal?
Sollten wir nicht lieber unserem Gefühls- und Urteilsvermögen trauen?
„Das Glück is a Vogerl”, heißt es auf gut Wienerisch. In Zwänge pressen lässt es sich jedenfalls nicht. Und bestimmt ist es für uns alle. Es zu suchen und zu finden, darf uns nicht „wurscht” sein.
Ihr Manfred Bauer